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Januar 2006
Gerfried Stocker im Gespräch mit Helga Schager
ZEITGENOSSEN: Die Selbstverständlichkeit der Grenzüberschreitungen.
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MIND(21)


Das Besondere an ihrer Internetarbeit ist, dass sie in diesen sozialen und vor allem öffentlichen Raum Projekte bauen, die stark konzeptuell angelegte virtuelle Konstrukte darstellen. Sie zeigen mit ihrer Arbeit, wie man herangehen muss, um eigenständige Aktionsräume zu schaffen. Dabei haben beide eine lange Geschichte mit elektronischen Netzwerken. Ursula Hentschläger schrieb schon Anfang der 90er-Jahre an kollaborativen Hypertexten mit und Zelko Wiener machte in den frühen 80er-Jahren jene Telekommunikationsprojekte mit Robert Adrian X, die jetzt zu den diesbezüglichen Pionierprojekten in Österreich zählen.

Mittlerweile wird das Betreten ihrer Räume zu einem wirklichen Hineingehen, einem Eintauchen und es ergibt sich der Anschein, als würde das Internet damit verlassen werden. Das ist eine wirkliche Qualität innerhalb dieses so dominanten und allgegenwärtigen Mediums: In der Menge von Screen-Eindrücken, der wir ständig ausgesetzt sind, ist es, als wäre man plötzlich in einem Museum oder einer wirklich guten Galerie. Der „Straßenlärm“ wird ausgeblendet und man findet sich inmitten eines konzentriert und präzise aufgebauten Gebildes. Den beiden ist es gelungen, eine Form zu finden, wie Kunstschaffende das Internet nutzen können.

In der jüngsten Arbeit “Phantasma” tragen die beiden die Eckpfeiler unserer kulturellen Identität in diesen neuen Kulturraum, das Internet, hinein. Dabei entstehen zumeist osmotische Situationen, Schnittstellen oder Berührungspunkte, wo eines sanft in das andere diffundiert. Man sieht gerade noch erstklassige Bilder und plötzlich tauchen in diesen originalen Fotografien schon Fremdkörper auf, die vom Computer generierte Elemente aus akustischen Szenarien oder sonstigen Interventionen sind. Ehe man sich versieht, ist man in einem Niemandsland zwischen Mythos und Realität und durch diese Vermischung entsteht eine neue, hybride Erlebnisqualität.

Gerfried Stocker ist künstlerischer Leiter der Ars Electronica, Helga Schager ist Redakteurin der österreichischen Frauenradiogruppe SpaceFemFM. Das Gespräch fand im Dezember 2005 statt.
Weitere Auszüge finden sich in der CD-Reihe “Listen to the Female Artist”, # 15, ISBN: 3-901815-35-X
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USA REISE
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FILE RIO 2006
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ÊINTERVIEW (S.1)
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ÊINTERVIEW (S.2)
 
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