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Ursula Hentschläger

NetzWerk 
1999

Wenn Kunst zu einem Synonym für Kultur wird, können damit nun Leistungen der Kultur - hier vor allem der Technokultur - zu künstleri-
schen Werken stilisiert wer-
den. Das Paradoxe an dieser angestrebten Transformation ist, daß erst damit eine Ver-
bindung von Innovationen wie technischem Fortschritt hin zum Menschen möglich wird.

Eindeutig soziologisch klassifizierbare, technolo-
gische wie wirtschaftspolit-
ische Strukturen zeigen ihre funktionale Stärke demzufolge unter Einbeziehung einer weniger fassbaren und beliebig anwendbaren Kategorie: dem Mythos Kunst. Diese Erkenntnis ist nicht neu, überrascht aber immer wieder: Kunst macht ”Sinn”.
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HINTERGRUND
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KUNST IM WEB
Abb. Lynn Hershman: Difference Engine 3, VRML-Projekt, Screenshot 1999
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Kunst im World Wide Web zu betrachten, impliziert zwei klare Ausgangs-positionen: Zum einen bietet - im Sinne des radikalen Konstruktivismus - auch dieser Bereich die Chance zur Konstruktion von ”Wirklichkeit”, bzw. von ”Welt”, da Umgebungen geschaffen und somit eigenständige Subsysteme weiterentwickelt werden können. Darin liegt augenblicklich wohl die größte Faszination elektronischer Kunst im Web. In diesem Zusammenhang bleibt die Frage zu untersuchen, welche Art von Welt konstruiert wird und welche Ideen dahinter stehen.

Zum anderen kann künstlerische Produktion hier nur ”work in progress” sein, da jedes Programm zu weiteren Möglichkeiten des Ausdrucks führt und somit wieder zu neuen Anwendungen und deren Varianten. Künstlerische Arbeit im Web kann also nicht abgeschlossen werden; es sei denn, das Medium wird als spezifisch künstlerisches aufgegeben. Entwicklungen können hier nur begleitet und dokumentiert werden.
PUBLIKATIONEN
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